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Obwaldner Regierungsratsprotokolle 1850–1900 online durchsuchbar

11. Februar 2025
Das Staatsarchiv Obwalden hat die handschriftlichen Regierungsratsprotokolle der Jahre 1850–1900 maschinell transkribiert und online zugänglich gemacht. Die Protokolle dokumentieren die Tätigkeit des Regierungsrates seit seiner Entstehung im Jahr 1850 und sind zentrale Quellen für die Geschichte des Kantons im 19. Jahrhundert. Durch die Transkription sind die handgeschriebenen Beschlüsse des Regierungsrates nun erstmals auch für die Öffentlichkeit nutz-bar.

Das Staatsarchiv hat die handgeschriebenen Regierungsratsprotokolle aus dem Zeitraum 1850–1900 mithilfe der Software "Transkribus" in Maschinenschrift übertragen. Über 20'000 Protokollseiten wurden so durchsuchbar gemacht und stehen der Öffentlichkeit nun online zur Verfügung. Das Projekt schliesst damit eine bedeutende Lücke in der Überlieferung zur Geschichte Obwaldens im 19. Jahrhundert: Bisher erforderte die Benutzung der Regierungsratsprotokolle vertiefte Kenntnisse der heute weitgehend unbekannten Kurrentschrift, in der die Bände noch bis ins 20. Jahrhundert hinein verfasst wurden. Auch eine gezielte Stichwortsuche war nicht möglich, da die Bände bis 1900 weder über Personen- noch Sachregister verfügen. Die maschinelle Transkription ermöglicht erstmals eine Volltextsuche in den Protokollen und erleichtert die Lektüre dieser bedeutenden historischen Quellenserie, so dass sie zukünftig von Forschung und Öffentlichkeit gleichermassen genutzt werden kann.

Regierungsratsprotokolle als zentrale Quelle für die Obwaldner Geschichte

Die Regierungsratsprotokolle, in denen neben den wöchentlichen Sitzungen des Regierungsrates auch die jährlichen Landsgemeinden dokumentiert wurden, reflektieren das breite Aufgabenspektrum der Obwaldner Exekutive und geben vielseitige Einblicke in das Leben der Obwaldnerinnen und Obwaldnern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Protokollbände sind nicht nur zentrale Quellen für die Politik- und Rechtsgeschichte Obwaldens zu einer Zeit, in der sich der Kanton in den noch jungen Bundesstaat integrierte. Sie sind auch eine wertvolle Quelle für die Sozial- und Kulturgeschichte sowie die Familienforschung, weil sie das breite Tätigkeitsfeld des ursprünglich zwölfköpfigen Regierungsrates widerspiegeln. In seinen Sitzungen genehmigte der Regierungsrat unter anderem Passgesuche von Auswanderinnen und Auswanderern, untersuchte uneheliche Schwangerschaften, beschäftigte sich mit Erbschafts- und Konkursfällen und beriet über Beschwerden aller Art. Auch für Strafuntersuchungen und Teile der Strafjustiz war der Regierungsrat bis 1867 zuständig (siehe Obwalden - Der Regierungsrat im Verhörsaal: Die Strafuntersuchungsakten des 19. Jahrhunderts).

Link zu den Regierungsratsprotokollen von 1850–1900: https://app.transkribus.org/sites/staow

Historische Regierungsratsprotokolle im Staatsarchiv Kanton Obwalden, Bild Kanton Obwalden
Historische Regierungsratsprotokolle im Staatsarchiv Kanton Obwalden, Bild Kanton Obwalden.

Zugehörige Objekte

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Obwaldner Regierungsratsprotokolle 1850–1900 online zugänglich (PDF, 21.05 kB) Download 0 Obwaldner Regierungsratsprotokolle 1850–1900 online zugänglich
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